Marius Eriksen
Marius Eriksen wurde am 07. Januar 1935 in einfachen Verhältnissen im Ort Langenhorn, Nordfriesland, nicht weit von der dänischen Grenze und nahe der Nordsee, geboren. Bereits als Kind träumte er davon, eines Tages Brücken zu bauen. Doch die Verhältnisse waren sehr schwierig: Der Krieg war gerade zu Ende als die Entscheidung anstand, zu einer weiterführenden Schule zu gehen. Sein Vater und sein älterer Bruder waren im Krieg gefallen.
Seine Mutter war als Buchhändlerin tätig und wie so viele sehr arm. Mit ihren beiden Kindern lebte sie im Haus des Onkels Markus. Der siebzigjährige Schuster, der hauptsächlich als Pferdeknecht arbeitete übernahm nun eine wichtige Rolle im Leben und in der Erziehung von Marius Eriksen. Er ermöglichte es dem Jungen, nach der Volksschule die Mittelschule zu besuchen. Dies hat in Marius ein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Familie hervorgerufen, denn während seine Freunde nach der 8. Klasse eine Lehre begannen und ihre Familien finanziell unterstützten, „lag er seiner Mutter noch auf der Tasche“, wie es Eriksen ausdrückte.
Nach einer zweijährigen Zimmererlehre und einem anschließenden Studium an der Bauschule in Eckernförde schloss Eriksen mit 22 Jahren sein Studium als jüngster Ingenieur in Schleswig-Holstein ab. Im Zuge des Wiederaufbaus ergab sich für Eriksen im Brückenbau ein weites Betätigungsfeld. Er arbeitete als Ingenieur, studierte erneut in Hannover und gründete eine Familie.
Brückenbauer blieb Marius Eriksen sein Leben lang. Nach seinem Universitätsstudium in Hannover war Marius Eriksen ein auf den Bau von Brücken spezialisierter Ingenieur. Mit zunehmendem Erfolg wandte er sich neuen Geschäftsfeldern zu. Bereits in den 70er interessierte er sich für regenerative Energien und wurde Pionier in diesem Bereich. In dieser Zeit verlagerte er seinen Lebensschwerpunkt von Hannover nach Oldenburg. Viele Jahre arbeitete er als Prüfingenieur in Oldenburg und gründete unter anderem die Unternehmen Eriksen und Partner GmbH (EPO), die Ingenieursgemeinschaft Eriksen (IGE), die heutige IFE Eriksen AG und die Solarfirma aleo solar AG.
Auch im Bereich der gemeinnützigen Arbeit war Marius Eriksen „Brückenbauer“. Im Jahr 2000 gründete er die heutige Marius Eriksen Stiftung. Die Errichtung einer eigenen Stiftung war die konsequente Weiterführung (s)eines beständigen sozialen Engagements. Seit jeher arbeitete Marius Eriksen ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen und Einrichtungen, z.B. im Bundesverband Windenergie und im Verein International Cultural Exchange Deutschland.
2003 wurde Marius Eriksen für seine außergewöhnlichen Lebensleistungen das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sein großes soziales Engagement zeigte sich aber auch weiterhin: “Als ich 2003 das Bundesverdienstkreuz bekam, hatte ich das Gefühl, jetzt noch viel mehr tun zu müssen, um es wirklich zu verdienen”, erläutert Marius Eriksen seinen unermüdlichen Einsatz für das Wohl Einzelner und der Gemeinschaft.
Gemeinsam mit anderen Oldenburgern initiierte Eriksen im Jahr 2006 die Oldenburger Bürgerstiftung. Als Gründungsstifter und Vorsitzender des Stiftungsrates war er stets an der Entwicklung und der Arbeit der Bürgerstiftung interessiert.